Angst vor Krankheiten / Krankheitsangst / Nosophobie / Nosemaphobie / Hypochondrie

Angst vor Krankheiten Hypochondrie Krankheitsfurcht Krankheitsangst Nosophobie

Die Angst vor Krankheiten – fachlich als Nosophobie,  Nosemaphobie oder Hypochondrie  bezeichnet  – wird zu den hypochondrischen Störungen gerechnet und ist im eigentlichen Sinne keine Phobie, sondern eine somatoforme bzw. hypochondrische Störung.

Umgangssprachlich wird diese Phobie Krankheitsangst genannt. Und weitere Bezeichnungen sind auch Pathophobie oder Panthophobie.

Mit dem Begriff somatoforme Störungen wird eine Gruppe unklarer körperliche Beschwerden bezeichnet, welche sich gar nicht oder einfach nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Aus medizinischer Sicht lässt sich keine Ursache feststellen.

 

Die Angst vor Krankheiten – Krankheitsangst

 

Diese Phobie bezeichnet die krankhafte Angst, eine ernsthafte Erkrankung zu haben oder irgendwann an einer zu erkranken. Daher wird diese Störung auch als Krankheitsfurcht bezeichnet.

Wie bei anderen hypochondrischen Störungen auch, ist der Betroffene davon überzeugt, an einer ernsthaften Erkrankung zu leiden. Er untersucht sich täglich, ob er Symptome entwickelt hat, die auf irgendeine furchtbare Krankheit hindeuten. Bei noch so unscheinbaren Zeichen vermutet er dann gleich das Schlimmste.

Ein weiteres Leitbild ist die stetige Weigerung, den Rat und die Aussagen mehrerer Ärzte zu akzeptieren, dass bei seinen Symptomen keine körperliche Krankheit zugrunde liegt / liegen kann. Diesen Medizinern wird dann misstraut und der Phobiker wird diese Personengruppen auch immer mehr meiden.

Die Betroffenen entwickeln dann oft auch eine Phobophobie, die Angst vor der Angst.

Um zu der Diagnose einer somatoformen Störung zu gelangen, werden zuerst alle organischen Ursachen der körperlichen Beschwerden ausgeschlossen. Dazu solle auch unbedingt eine psychische Diagnose erstellt werden, die unter anderem folgende Fragen beinhaltet:

  • Wie ist die aktuelle Lage (Arbeits-, Wohnsituation, Beziehungsstatus)?
  • Gibt es andauernden Stress? Denn zu lange anhaltender Stress wird zu Anspannungen oder Fehlsteuerungen der inneren Organe führen.
  • Gibt es Ereignisse, die dem Phobiker von anderen (Partner, Lehrer, Eltern, Arbeitgeber, etc.) widerfahren sind?
  • Welche (negativen) Lebenserfahrungen hat der Betroffene gemacht?
  • Sind Traumatisierungen bekannt (z.B. sexueller oder seelischer Missbrauch, Unfall, Kriegserfahrung)?

Auch seelische Konflikte (Unzufriedenheit, Angst, Trauer, Wut) können sich in körperlichen Symptomen äußern.

 

Bei dieser Angststörung meidet der Phobiker Situationen, Dinge und Personen die ihn krank machen könnten. Hierzu zählen zum Beispiel Körperkontakt zu anderen Menschen, gefährliche Aktionen, ungesundes Essen, auch Krankenhäuser, und Arztpraxen.

Diese Phobie kann sich aber auch darauf beschränken, dass sich der Betroffene ständig übergrosse unangemessene Sorgen und andauernde Gedanken darüber macht, ob er nun krank ist und welche Krankheit es denn nun heute sein muss.

Bei anderen Betroffenen herrschen andauernd die Gedanken vor, dass man tatsächlich krank ist und es wird dann ständig der Arzt aufgesucht (Hypochonder). Selbst wenn der Arzt dem Phobiker versichert, dass dieser gesund ist, wird der Phobiker dem Arzt misstrauen und sucht gleich den nächsten Arzt auf („Ärztehopping“).

 

 

 

Wortherkunft:

Angst vor Krankheiten

Nosophobie / Nosemaphobie / Hypochondrie / Krankheitsangst / Pathophobie / Panthophobie

griech.: noso, nos, nosis = Krankheit, krank;  griech.: „nósema“ = Krankheit; griech.: „páthos“ = Schmerz, Leiden, Krankheit; griech.: „pãn“, gen „pantós“ = ganz, all;  griech.: „phobos“  = Angst

 

ICD-10 = F45.2   Hypochondrische Störung