Angst vor Wissen – Gnosiophobie

Liste der Phobien (Angststörungen): Angst, Ängste und Phobien,

Die Epistemophobie – auch  Gnosiophobie genannt – gehört zu den spezifischen Phobien und bezeichnet übersteigerte krankhaft irrationale Angst vor Wissen (auch Angst vor der Weisheit).

Angst vor Weisheit

Der Betroffene meidet bei dieser Phobie alles, was „seinen Horizont erweitern“ könnte. Er schaut keine Nachrichten, keine Talkshows, liest keine Bücher, etc.

Er glaubt, je weniger er weiß, um so „sicherer“ kann er leben. Manchmal besteht auch der Aberglaube, dass etwas Unheilvolles durch Wissen entstehen kann.

Im Mittelalter z.B. war diese Phobie weit verbreitet, denn Wissen über die Welt bedeutete ja, dass man Gott näher kam  – sich in gewisser Weise ein Bild von der Welt und von Gott machte. Gott wurde somit weniger eindrucksvoll/mächtig, und dies konnte die Kirche nicht zulassen und somit wurde Wissen bestraft.

Die ersten Gnosiophobiker waren vielleicht Adam und Eva, nachdem sie eindrucksvoll am eigenen Leibe zu spüren bekamen, was „das Wissen“ für negative Konsequenzen mit sich bringen konnte. Als sie vom  „Apfel der Erkenntnis“ aßen, folgte die Vertreibung aus dem Paradies.

Des weiteren besagt auch das Sprichwort „Wissen ist Macht“, dass Wissen uns Macht verleihen kann, uns machtvoll werden lassen kann. Der Phobiker will aber keine Macht und keine Verantwortung tragen.

Wortherkunft:

Epistemophobie / Gnosiophobie

griech.: „episteme“ = Verstehen, Wissenschaft; griech.: „gnosis“ = Erkenntnis, Kenntnis; griech.: “phóbos” = Angst

Diese Phobie ist behandelbar! Jedoch nur, wenn der Betroffene die Symptomatik als blockierend und störend empfindet und sich auch therapieren lassen will!

Falls Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder den Phobiker zu einer Therapie schicken und dieser dies gar nicht als notwendig ansieht, so wird die Behandlung scheitern.

ICD-10 = F40.2   Spezifische (isolierte) Phobien